Im Zeichen der Wirtschaftskrise müssen Vorstellungen von Gemeinschaftsbildung klarer werden
Das nemetische Projekt entstand um 2000 und war aus einigen Jahren relativ blinder Suche nach den Möglichkeiten von Gemeinschaftsbildung hervorgegangen.
Gewissermassen ein Vorläuferprojekt war die Gruppe "Maitea" gewesen, die sich selbst als eine Gemeinschaftsgründungsinitiative verstand. Trotz einer vergleichsweise klaren Plattform zur Gründungszeit war diese Gruppe bestenfalls ein vager Freundeskreis aus im wesentlichen "gemeinschaftssehnsüchtigen" Menschen, deren Interessen aber in erster Linie auf aktuelle Partnersuche und geselliges Beisammensein beschränkt waren.
Das nemetische Projekt sollte eine Zielvorstellung definieren, das geeignet ist, geistiges Dach einer breiteren Bewegung (also mehr als nur zeitweilige Cliquen und Bekanntschaftskreise) zu bilden. Das Umfeld bestand vor allem aus esoterisch-ökologisch orientierten Menschen mit vagem "spirituellem" Anspruch.
Gemeinschaftsbildung war für dieses Feld "nice to have", eine schöne Idee, aber keine Notwendigkeit und im wesentlichen auch kein Modell einer lebenswerten Zukunft.
Nun leben wir mitten in einer globalen Wirtschaftskrise, deren Ausmasse noch gar nicht zu erfassen sind.
Die Gemeinschaftsgründungsinitiativen des esoterisch-ökologisch-"spirituellen" Feldes scheiterten samt und sonders. Meistens war der entscheidende Faktor für das Scheitern dieser Initiativen, dass die beteiligten Menschen ungefiltert die Verhaltensweisen und Reaktionsmuster einer untergehenden Kultur mit sich brachten und diese in den "Gemeinschaften" dann auch wild ausagierten.
Heute existieren im geographischen Raum Oberrheinische Tiefebene und im Einflussbereich der nemetischen Bewegung nur zwei Gemeinschaften, die diesen Namen wirklich verdienen: die Kommune Weinheim und das Grüne Haus Zunsweier.
Das ist ernüchternd.
Es wird die Zeit kommen, und zwar sehr bald, da werden genossenschaftliche Zusammenschlüsse von Menschen zur gemeinsamen Arbeit und zum gemeinsamen Leben eine Notwendigkeit sein, um überhaupt sinnvoll leben zu können. Die Vereinzelung der Menschen nimmt immer mehr zu, ausser in den Ober- und Mittelschichten haben traditionelle Familienmodelle kaum noch Bestand.
Das nemetische Konzept war bei seiner Entstehung zugegebenermaßen stark auf das esoterisch-ökologisch-spirituelle "Publikum", das damals die regionale "Gemeinschaftsbewegung" bildete, ausgerichtet. Doch dieses Potential, dieses Milieu hat - dieser Blick nach mehr als 10 Jahren zurück ist nötig - allerdings keine nennenswerten Gemeinschaftsansätze hervorgebracht. Die "Gemeinschaftsaktivitäten" (z.B. Sommercamp) waren meist auf die kollektive Zelebrierung von Gemeinschaftssehnsucht ausgerichtet.
Die Hypothese aber, dass zelebrierte Gemeinschaftssehnsucht auch zur Gemeinschaftsbildung führt, muss nunmehr verworfen werden.
Zelebrierung von Gemeinschaftssehnsucht ist weder ein notwendiger noch ein hinreichender Faktor bei der Gemeinschaftsbildung. Notwendig sind vielmehr Werte und Verhaltensweisen wie Solidarität, Loyalität und Transparenz in der Kommunikation.
Und die Zielgruppe des nemetischen Projektes muss sich ändern. "Gewöhnliche" ArbeiterInnen und Arbeitslose, die ihr Schicksal in die Hand nehmen wollen und sowohl eine lebenswerte Gegenwart wie auch eine lebenswerte Zukunft erschaffen wollen, werden das Rückgrat der nemetischen Bewegung sein müssen.
Konkrete gegenseitige Hilfe auf allen Gebieten ist diesbezüglich wichtiger als Trommeln am Lagerfeuer und endloses (und folgenloses) Intonieren von Mantras.
Die nemetische Bewegung wird also durch eine Transformation gehen müssen. Wir packen es an.
Gewissermassen ein Vorläuferprojekt war die Gruppe "Maitea" gewesen, die sich selbst als eine Gemeinschaftsgründungsinitiative verstand. Trotz einer vergleichsweise klaren Plattform zur Gründungszeit war diese Gruppe bestenfalls ein vager Freundeskreis aus im wesentlichen "gemeinschaftssehnsüchtigen" Menschen, deren Interessen aber in erster Linie auf aktuelle Partnersuche und geselliges Beisammensein beschränkt waren.
Das nemetische Projekt sollte eine Zielvorstellung definieren, das geeignet ist, geistiges Dach einer breiteren Bewegung (also mehr als nur zeitweilige Cliquen und Bekanntschaftskreise) zu bilden. Das Umfeld bestand vor allem aus esoterisch-ökologisch orientierten Menschen mit vagem "spirituellem" Anspruch.
Gemeinschaftsbildung war für dieses Feld "nice to have", eine schöne Idee, aber keine Notwendigkeit und im wesentlichen auch kein Modell einer lebenswerten Zukunft.
Nun leben wir mitten in einer globalen Wirtschaftskrise, deren Ausmasse noch gar nicht zu erfassen sind.
Die Gemeinschaftsgründungsinitiativen des esoterisch-ökologisch-"spirituellen" Feldes scheiterten samt und sonders. Meistens war der entscheidende Faktor für das Scheitern dieser Initiativen, dass die beteiligten Menschen ungefiltert die Verhaltensweisen und Reaktionsmuster einer untergehenden Kultur mit sich brachten und diese in den "Gemeinschaften" dann auch wild ausagierten.
Heute existieren im geographischen Raum Oberrheinische Tiefebene und im Einflussbereich der nemetischen Bewegung nur zwei Gemeinschaften, die diesen Namen wirklich verdienen: die Kommune Weinheim und das Grüne Haus Zunsweier.
Das ist ernüchternd.
Es wird die Zeit kommen, und zwar sehr bald, da werden genossenschaftliche Zusammenschlüsse von Menschen zur gemeinsamen Arbeit und zum gemeinsamen Leben eine Notwendigkeit sein, um überhaupt sinnvoll leben zu können. Die Vereinzelung der Menschen nimmt immer mehr zu, ausser in den Ober- und Mittelschichten haben traditionelle Familienmodelle kaum noch Bestand.
Das nemetische Konzept war bei seiner Entstehung zugegebenermaßen stark auf das esoterisch-ökologisch-spirituelle "Publikum", das damals die regionale "Gemeinschaftsbewegung" bildete, ausgerichtet. Doch dieses Potential, dieses Milieu hat - dieser Blick nach mehr als 10 Jahren zurück ist nötig - allerdings keine nennenswerten Gemeinschaftsansätze hervorgebracht. Die "Gemeinschaftsaktivitäten" (z.B. Sommercamp) waren meist auf die kollektive Zelebrierung von Gemeinschaftssehnsucht ausgerichtet.
Die Hypothese aber, dass zelebrierte Gemeinschaftssehnsucht auch zur Gemeinschaftsbildung führt, muss nunmehr verworfen werden.
Zelebrierung von Gemeinschaftssehnsucht ist weder ein notwendiger noch ein hinreichender Faktor bei der Gemeinschaftsbildung. Notwendig sind vielmehr Werte und Verhaltensweisen wie Solidarität, Loyalität und Transparenz in der Kommunikation.
Und die Zielgruppe des nemetischen Projektes muss sich ändern. "Gewöhnliche" ArbeiterInnen und Arbeitslose, die ihr Schicksal in die Hand nehmen wollen und sowohl eine lebenswerte Gegenwart wie auch eine lebenswerte Zukunft erschaffen wollen, werden das Rückgrat der nemetischen Bewegung sein müssen.
Konkrete gegenseitige Hilfe auf allen Gebieten ist diesbezüglich wichtiger als Trommeln am Lagerfeuer und endloses (und folgenloses) Intonieren von Mantras.
Die nemetische Bewegung wird also durch eine Transformation gehen müssen. Wir packen es an.
nemetico - 9. Sep, 01:18
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