Aufruf zum Sommercamp in Bad Niederbronn 2008
Auch wir von der Gruppe KUNAO möchten zur Teilnahme an dem Sommercamp in Niederbronn aufrufen.
Wir als Personen begleiten und organisieren das Camp nun schon seit vielen Jahren, zwei von uns gehören zu den Begründern dieses Events.
Das Sommercamp in Niederbronn ist von unserer Intention her weder ein rein privates, noch ein kommerzielles Camp, sondern es hat für uns (und viele andere) immer die Intention, Gemeinschaftsbildung zu fördern. Inzwischen sind wir viele Jahre weiter und haben beträchtliche Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt, hier und anderswo.
Gemeinschaften zu begründen und sie zu entwickeln, ist schwer. Es steht die Aussage im Raum, dass derzeit neun von zehn Gemeinschaftsgründungen scheitern.
Nach unserer Einschätzung stimmt das. Es wirkt auf manche wie ein Schock. Sollte etwa die Legende stimmen, dass „der Mensch“ eben egoistisch ist und sich deswegen am besten, jeder für sich, durchschlagen muß, wie es die Propaganda des neoliberalen Kapitalismus behauptet? Und the winner takes it all.
Wir sind nicht dieser Ansicht. Wir sind der Ansicht, dass die Kooperationsfähigkeit den Menschen auszeichnet, und nicht Egoismus.
Aber wir verstehen, dass auch gemeinschaftsgründende Menschen alle Elemente der (kapitalistischen) Alltagskultur mitbringen und damit auch alle entsprechenden kulturellen Mechanismen, die ihnen in der Regel unbewußt sind (z.B. nötigungsorientierte Kommunikation).
Wir meinen auch nicht, dass es an „den richtigen Leuten“ liegt, denn alle Menschen sind richtig, wenn sie wahrhaft und wirklich miteinander kooperieren können (Das muss man oft erst lernen).
Für essentiell wichtig halten wir eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Ziel. Pflege und Weiterentwicklung eines achtsamen Umgangs miteinander erleichtern die gemeinsame Ausrichtung. Und es bedarf auch sinnvoller und zielführender, gemeinschaftlich zuvor ausgehandelter Methoden bei der Behandlung von Konflikten.
Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass Gemeinschaftssehnsucht, die viele Menschen bewegt, bei weitem nicht ausreicht, um auch wirklich Gemeinschaften zu begründen. Es gehört auch Wissen dazu. Wissen, Wahrhaftigkeit und Selbsterkenntnis.
• Wissen um die Mechanismen zerstörerischer Kommunikation in der Alltagskultur (die wir zwangsläufig in Gemeinschaftszusammenhänge hineintragen) und Schulung der Erkenntnisfähigkeit.
• Wissen um die Bedingungen erfolgreicher Kooperation zwischen den Menschen.
• Wissen um sinnvolle Methoden der Konfliktbearbeitung und –lösung.
Auch:
• Wissen um Rechtsformen, um Finanzierungsmöglichkeiten, um unsinnige und sinnvolle Organisationsformen.
Und Wahrhaftigkeit:
• Wissen um die Wünsche und Vorstellungen, die andere bewegen, weil nur dann kann ich mich mit ihnen verbinden
• Wissen auch um meine eigenen Wünsche und Vorstellungen, um sie zu offenbaren. Denn nur einen Menschen, den ich begriffen habe durch seine Wahrhaftigkeit, dem kann ich vertrauen.
Wir rufen also dazu auf, Wissen auszutauschen und Wahrhaftigkeit zu üben.
Nicht vergessen: eine von zehn Gemeinschaftsgründungen ist auch erfolgreich, und sowohl von den gescheiterten als auch den erfolgreichen gilt es unendlich viel zu lernen.
Von daher möchten wir gern diese zwei Impulse in das Sommercamp hineingeben: Wissen um die Gesetzmäßigkeiten von Gemeinschaft, und Wahrhaftigkeit.
In diesem Zusammenhang werden wir auch immer wieder unser Projekt Nemetien in seinen vielfältigen Aspekten vorstellen.
Gruppe KUNAO (Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein)
nähere Informationen zum Sommercamp in Niederbronn
http://www.das-sommercamp.de
Wir als Personen begleiten und organisieren das Camp nun schon seit vielen Jahren, zwei von uns gehören zu den Begründern dieses Events.
Das Sommercamp in Niederbronn ist von unserer Intention her weder ein rein privates, noch ein kommerzielles Camp, sondern es hat für uns (und viele andere) immer die Intention, Gemeinschaftsbildung zu fördern. Inzwischen sind wir viele Jahre weiter und haben beträchtliche Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt, hier und anderswo.
Gemeinschaften zu begründen und sie zu entwickeln, ist schwer. Es steht die Aussage im Raum, dass derzeit neun von zehn Gemeinschaftsgründungen scheitern.
Nach unserer Einschätzung stimmt das. Es wirkt auf manche wie ein Schock. Sollte etwa die Legende stimmen, dass „der Mensch“ eben egoistisch ist und sich deswegen am besten, jeder für sich, durchschlagen muß, wie es die Propaganda des neoliberalen Kapitalismus behauptet? Und the winner takes it all.
Wir sind nicht dieser Ansicht. Wir sind der Ansicht, dass die Kooperationsfähigkeit den Menschen auszeichnet, und nicht Egoismus.
Aber wir verstehen, dass auch gemeinschaftsgründende Menschen alle Elemente der (kapitalistischen) Alltagskultur mitbringen und damit auch alle entsprechenden kulturellen Mechanismen, die ihnen in der Regel unbewußt sind (z.B. nötigungsorientierte Kommunikation).
Wir meinen auch nicht, dass es an „den richtigen Leuten“ liegt, denn alle Menschen sind richtig, wenn sie wahrhaft und wirklich miteinander kooperieren können (Das muss man oft erst lernen).
Für essentiell wichtig halten wir eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Ziel. Pflege und Weiterentwicklung eines achtsamen Umgangs miteinander erleichtern die gemeinsame Ausrichtung. Und es bedarf auch sinnvoller und zielführender, gemeinschaftlich zuvor ausgehandelter Methoden bei der Behandlung von Konflikten.
Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass Gemeinschaftssehnsucht, die viele Menschen bewegt, bei weitem nicht ausreicht, um auch wirklich Gemeinschaften zu begründen. Es gehört auch Wissen dazu. Wissen, Wahrhaftigkeit und Selbsterkenntnis.
• Wissen um die Mechanismen zerstörerischer Kommunikation in der Alltagskultur (die wir zwangsläufig in Gemeinschaftszusammenhänge hineintragen) und Schulung der Erkenntnisfähigkeit.
• Wissen um die Bedingungen erfolgreicher Kooperation zwischen den Menschen.
• Wissen um sinnvolle Methoden der Konfliktbearbeitung und –lösung.
Auch:
• Wissen um Rechtsformen, um Finanzierungsmöglichkeiten, um unsinnige und sinnvolle Organisationsformen.
Und Wahrhaftigkeit:
• Wissen um die Wünsche und Vorstellungen, die andere bewegen, weil nur dann kann ich mich mit ihnen verbinden
• Wissen auch um meine eigenen Wünsche und Vorstellungen, um sie zu offenbaren. Denn nur einen Menschen, den ich begriffen habe durch seine Wahrhaftigkeit, dem kann ich vertrauen.
Wir rufen also dazu auf, Wissen auszutauschen und Wahrhaftigkeit zu üben.
Nicht vergessen: eine von zehn Gemeinschaftsgründungen ist auch erfolgreich, und sowohl von den gescheiterten als auch den erfolgreichen gilt es unendlich viel zu lernen.
Von daher möchten wir gern diese zwei Impulse in das Sommercamp hineingeben: Wissen um die Gesetzmäßigkeiten von Gemeinschaft, und Wahrhaftigkeit.
In diesem Zusammenhang werden wir auch immer wieder unser Projekt Nemetien in seinen vielfältigen Aspekten vorstellen.
Gruppe KUNAO (Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein)
nähere Informationen zum Sommercamp in Niederbronn
http://www.das-sommercamp.de
nemetico - 2. Jul, 13:53
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://nhz.twoday.net/stories/5034518/modTrackback