Einladung zum nemetischen Sommercamp 9.8.2010 bis 15.8.2010
Wo?
Im Belle Vallee zwischen Bad Niederbronn und Philipsbourg im Elsass.
In der Zeit des niedergehenden Spätkapitalismus ist es Tagesaufgabe, Keime für solidarische Gemeinschaften als Grundpfeiler einer lebenswerten Zukunft zu schaffen.
Das selbstbewusste Prekariat schreitet stolz durch den Garantismus hin zur Harmonie.
(Die Bedeutung dieses Satzes wird auch eines der Themen auf dem Camp sein)
Das Motto des Camps ist „Danketsu“.
Danketsu ist ein japanisches Wort, das gemeinhin mit „Solidarität“, „Einheit“ ins Deutsche übersetzt wird. Doch es hat noch weitere sehr emotionale Bedeutungen wie „unbedingter Zusammenhalt“, „wir lassen niemanden im Stich“, „einer für alle, alle für einen“.
Danketsu, Solidarität hat den Menschen evolutionär aus der Wildheit hervorgebracht, durch Kooperation veränderte der Mensch seine Umweltbedingungen, wodurch sich auch letztlich die menschliche Kultur entwickelte.
Unser Zeitalter ist davon gekennzeichnet, dass die Schöpfungen der Menschen sich zu verselbständigen scheinen. Die Wirtschaft in ihrer spätkapitalistischen Form ist nicht Diener der Menschheit, sondern in immer stärkerer Form ihre Geissel.
Kapitalistische Banken und Konzerne, die allesamt von Menschen geschaffen wurden, sind nicht menschlich, sie benutzen aber Menschen. Aber sie sind letztlich tote Apparate, die lediglich dem Profitmaximierungsprinzip folgen und heutzutage mehr und mehr zu tödlichen Maschinen mutiert sind, die die Menschheit ihren Bewegungsgesetzmäßigkeiten unterwerfen, auf allen Ebenen, in der Wrtschaft ohnehin, in der Politik, in der Kultur.
Demgegenüber gilt es sich auf das Prinzip der Kooperation zu besinnen, auf Danketsu, auf Solidarität, auf das Wohl der Menschen.
Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Es kann nicht Ziel der Menschheitsentwicklung sein, alles und jedes zur Ware zu verwandeln.
Es ist heute die Zeit, Keime einer zukünftigen, lebenswerten menschlichen Ordnung zu schaffen, die auf Synergien, auf Zusammenwirken, auf Solidarität beruhen.
Dem widmen wir dieses und unsere zukünftigen Camps.
Kontaktmail: nemetien[at]nemetien.org
Veranstaltungen auf dem nemetischen Sommercamp
Trance- und Tanznacht
9.8.2010
Das Tut- und Blasorchester Maimont präsentiert seine Werke an Tanzmusik im Rahmen einer Trancenacht. Das Spektrum reicht von Ambient Techno über Hardrock, Blues, Funk bis hin zu Bossa Nova.
Liebe und Arbeit bei Charles Fourier
10.8.2010
Vortrag mit PC & Bildern
Der Frühsozialist Charles Fourier entwickelte als Satiriker und Sozialkritiker zur gesellschaftlichen Realität seiner Zeit die Vision von der Harmonie, einer Gesellschaftsordung, auf die sich die Menschheit notwendigerweise hinentwickelt, will sie nicht zurückfallen in Wildheit und Barbarei.
Diese Gesellschaftsordnung begründet sich nicht auf Zwang, sondern auf der Kultivierung der menschlichen Leidenschaften. Der „Unitismus“, die Leidenschaft, das eigene Glück mit dem Glück der anderen zu verbinden, wird „Pivotale“ (Drehpunkt) dieser (klassenlosen) Gesellschaftsordnung sein.
Diese Ordnung wird durch Zwischenstufen erreicht, wovon die nächstliegende für Fourier der "Garantismus" ist. Im Garantismus werden allen Menschen die unmittelbare Existenz und die Deckung der Grundbedürfnisse garantiert (Fourier ist faktisch der Erfinder des bedingungslosen Grundeinkommens).
Er gilt auch als „erster Feminist“ der Geschichte und ist ebenso der Schöpfer des (oft völlig falsch verstandenen) Begriffs „freie Liebe“. Unter „liberte amourouse“ verstand Fourier allerdings die Gleichberechtigung aller Beziehungs- und Liebesformen, aller sexuellen Orientierung und Schattierungen. Alle Menschen sollen ihre jeweiligen Leidenschaften leben und sich mit Gleichgesinnten in „leidenschaftlichen Serien“ zusammentun.
In diesem Vortrag wird das Denken Charles Fouriers vorgestellt und ausgiebig Raum für Diskussion gegeben.
Musizieren in Gemeinschaft
11.8.2010
Workshop und Event
Musizieren in Gemeinschaft hat vor allem die Aufgabe, die Trennung in Musizierende und Zuhörer aufzuheben. Alle sollen die Möglichkeit haben, sich im Rahmen einer Session musikalisch auszudrücken.
Schwarzafrikanische Sklaven sahen sich vor diese Aufgabe gestellt, als sie aus ihrer vertrauten Umgebung durch Sklavenjäger entführt auf einen anderen Kontinent verschleppt wurden und dort mit Schicksalsgenossen, mit denen sie nur die Hautfarbe verband, auch unter erschwerten und drückenden Bedingungen Kultur entwickeln, konkret Musik machen wollten. Aus diesen Wurzeln entstand das, was die Musikwissenschaft Polyrhythmik nennt und wofür es verschiedene Techniken gibt. Im Grunde muss eine Person einen tragenden Rhythmus oder ein tragendes Motiv vorgeben, an dem sich alle orientieren und in den sie sich immer wieder einhaken können. In diesem Rahmen wird Raum eröffnet für verschiedene Artikulationsmöglichkeiten, die dann alle aufeinander bezogen sind.
Wir werden uns mit den entsprechenden Techniken beschäftigen und mit ihnen üben.
Musikinstrumente sind willkommen.
Weitere geplante Veranstaltungen, die zeitlich noch nicht festgelegt sind, aber im Zeitraum zwischen dem 9.8.2010 und 15.8.2010 stattfinden werden.
- Salsakurs
- Flirtkurs
- Selbstverteidigung und Kampfkunst
- Weitere Tanzveranstaltungen
- Gesprächsrunde zum Projekt Nemetien
- (für Vorschläge offen)
Alle Veranstaltungen sind grundsätzlich freiwillig.
Organisatorisches
Küche:Im Unterschied zum „Das Sommercamp“, das vor dem unseren stattfindet, wird es keine zentrale Küchenorganisation geben. Der Campplatz liegt nicht im Dschungel, sondern mitten in der Zivilisation; der nächste Supermarkt ist 2 Kilometer entfernt. Es ist nicht nötig, Biogemüse über tausende von Kilometern per Spedition anfahren zu lassen. Und es ist auch nicht nötig, dass die Organisation der Küche das gesamte Campleben auffrisst.
Im nemetischen Camp haben die Besucher die Wahl, ob sie sich einem der vorhandenen Herdgemeinschaften anschließen werden (es wird mindestens von den beiden veranstaltenden Gemeinschaften aus Weinheim und Offenburg Herdgemeinschaften geben, denen man sich anschließen kann) oder ob sie sich ganz einfach selbst versorgen.
Kosten: der Platzverwalter erhebt von uns eine Campgebühr, die alle Besucher mittragen müssen (sowie noch andere marginale Kosten). Nach dem derzeitigen Stand wird dieser Betrag 5 Euro pro Tag und Nacht nicht übersteigen. In begründeten Härtefällen sind wir bereit, die Gebühr auch zu erlassen.
Sanitär: Es werden Naturklos und Dixitoiletten vorhanden sein. Fliessend Wasser ist vorhanden.
Das Nemetische Sommercamp wird getragen und organisiert von folgenden Gemeinschaften und Projekten:
- Lebensgemeinschaft Weinheim
- Grünes Haus Zunsweier (Triboker)
- Nemetische Heimatzeitung
Im Belle Vallee zwischen Bad Niederbronn und Philipsbourg im Elsass.
In der Zeit des niedergehenden Spätkapitalismus ist es Tagesaufgabe, Keime für solidarische Gemeinschaften als Grundpfeiler einer lebenswerten Zukunft zu schaffen.
Das selbstbewusste Prekariat schreitet stolz durch den Garantismus hin zur Harmonie.
(Die Bedeutung dieses Satzes wird auch eines der Themen auf dem Camp sein)
Das Motto des Camps ist „Danketsu“.
Danketsu ist ein japanisches Wort, das gemeinhin mit „Solidarität“, „Einheit“ ins Deutsche übersetzt wird. Doch es hat noch weitere sehr emotionale Bedeutungen wie „unbedingter Zusammenhalt“, „wir lassen niemanden im Stich“, „einer für alle, alle für einen“.
Danketsu, Solidarität hat den Menschen evolutionär aus der Wildheit hervorgebracht, durch Kooperation veränderte der Mensch seine Umweltbedingungen, wodurch sich auch letztlich die menschliche Kultur entwickelte.
Unser Zeitalter ist davon gekennzeichnet, dass die Schöpfungen der Menschen sich zu verselbständigen scheinen. Die Wirtschaft in ihrer spätkapitalistischen Form ist nicht Diener der Menschheit, sondern in immer stärkerer Form ihre Geissel.
Kapitalistische Banken und Konzerne, die allesamt von Menschen geschaffen wurden, sind nicht menschlich, sie benutzen aber Menschen. Aber sie sind letztlich tote Apparate, die lediglich dem Profitmaximierungsprinzip folgen und heutzutage mehr und mehr zu tödlichen Maschinen mutiert sind, die die Menschheit ihren Bewegungsgesetzmäßigkeiten unterwerfen, auf allen Ebenen, in der Wrtschaft ohnehin, in der Politik, in der Kultur.
Demgegenüber gilt es sich auf das Prinzip der Kooperation zu besinnen, auf Danketsu, auf Solidarität, auf das Wohl der Menschen.
Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Es kann nicht Ziel der Menschheitsentwicklung sein, alles und jedes zur Ware zu verwandeln.
Es ist heute die Zeit, Keime einer zukünftigen, lebenswerten menschlichen Ordnung zu schaffen, die auf Synergien, auf Zusammenwirken, auf Solidarität beruhen.
Dem widmen wir dieses und unsere zukünftigen Camps.
Kontaktmail: nemetien[at]nemetien.org
Veranstaltungen auf dem nemetischen Sommercamp
Trance- und Tanznacht
9.8.2010
Das Tut- und Blasorchester Maimont präsentiert seine Werke an Tanzmusik im Rahmen einer Trancenacht. Das Spektrum reicht von Ambient Techno über Hardrock, Blues, Funk bis hin zu Bossa Nova.
Liebe und Arbeit bei Charles Fourier
10.8.2010
Vortrag mit PC & Bildern
Der Frühsozialist Charles Fourier entwickelte als Satiriker und Sozialkritiker zur gesellschaftlichen Realität seiner Zeit die Vision von der Harmonie, einer Gesellschaftsordung, auf die sich die Menschheit notwendigerweise hinentwickelt, will sie nicht zurückfallen in Wildheit und Barbarei.
Diese Gesellschaftsordnung begründet sich nicht auf Zwang, sondern auf der Kultivierung der menschlichen Leidenschaften. Der „Unitismus“, die Leidenschaft, das eigene Glück mit dem Glück der anderen zu verbinden, wird „Pivotale“ (Drehpunkt) dieser (klassenlosen) Gesellschaftsordnung sein.
Diese Ordnung wird durch Zwischenstufen erreicht, wovon die nächstliegende für Fourier der "Garantismus" ist. Im Garantismus werden allen Menschen die unmittelbare Existenz und die Deckung der Grundbedürfnisse garantiert (Fourier ist faktisch der Erfinder des bedingungslosen Grundeinkommens).
Er gilt auch als „erster Feminist“ der Geschichte und ist ebenso der Schöpfer des (oft völlig falsch verstandenen) Begriffs „freie Liebe“. Unter „liberte amourouse“ verstand Fourier allerdings die Gleichberechtigung aller Beziehungs- und Liebesformen, aller sexuellen Orientierung und Schattierungen. Alle Menschen sollen ihre jeweiligen Leidenschaften leben und sich mit Gleichgesinnten in „leidenschaftlichen Serien“ zusammentun.
In diesem Vortrag wird das Denken Charles Fouriers vorgestellt und ausgiebig Raum für Diskussion gegeben.
Musizieren in Gemeinschaft
11.8.2010
Workshop und Event
Musizieren in Gemeinschaft hat vor allem die Aufgabe, die Trennung in Musizierende und Zuhörer aufzuheben. Alle sollen die Möglichkeit haben, sich im Rahmen einer Session musikalisch auszudrücken.
Schwarzafrikanische Sklaven sahen sich vor diese Aufgabe gestellt, als sie aus ihrer vertrauten Umgebung durch Sklavenjäger entführt auf einen anderen Kontinent verschleppt wurden und dort mit Schicksalsgenossen, mit denen sie nur die Hautfarbe verband, auch unter erschwerten und drückenden Bedingungen Kultur entwickeln, konkret Musik machen wollten. Aus diesen Wurzeln entstand das, was die Musikwissenschaft Polyrhythmik nennt und wofür es verschiedene Techniken gibt. Im Grunde muss eine Person einen tragenden Rhythmus oder ein tragendes Motiv vorgeben, an dem sich alle orientieren und in den sie sich immer wieder einhaken können. In diesem Rahmen wird Raum eröffnet für verschiedene Artikulationsmöglichkeiten, die dann alle aufeinander bezogen sind.
Wir werden uns mit den entsprechenden Techniken beschäftigen und mit ihnen üben.
Musikinstrumente sind willkommen.
Weitere geplante Veranstaltungen, die zeitlich noch nicht festgelegt sind, aber im Zeitraum zwischen dem 9.8.2010 und 15.8.2010 stattfinden werden.
- Salsakurs
- Flirtkurs
- Selbstverteidigung und Kampfkunst
- Weitere Tanzveranstaltungen
- Gesprächsrunde zum Projekt Nemetien
- (für Vorschläge offen)
Alle Veranstaltungen sind grundsätzlich freiwillig.
Organisatorisches
Küche:Im Unterschied zum „Das Sommercamp“, das vor dem unseren stattfindet, wird es keine zentrale Küchenorganisation geben. Der Campplatz liegt nicht im Dschungel, sondern mitten in der Zivilisation; der nächste Supermarkt ist 2 Kilometer entfernt. Es ist nicht nötig, Biogemüse über tausende von Kilometern per Spedition anfahren zu lassen. Und es ist auch nicht nötig, dass die Organisation der Küche das gesamte Campleben auffrisst.
Im nemetischen Camp haben die Besucher die Wahl, ob sie sich einem der vorhandenen Herdgemeinschaften anschließen werden (es wird mindestens von den beiden veranstaltenden Gemeinschaften aus Weinheim und Offenburg Herdgemeinschaften geben, denen man sich anschließen kann) oder ob sie sich ganz einfach selbst versorgen.
Kosten: der Platzverwalter erhebt von uns eine Campgebühr, die alle Besucher mittragen müssen (sowie noch andere marginale Kosten). Nach dem derzeitigen Stand wird dieser Betrag 5 Euro pro Tag und Nacht nicht übersteigen. In begründeten Härtefällen sind wir bereit, die Gebühr auch zu erlassen.
Sanitär: Es werden Naturklos und Dixitoiletten vorhanden sein. Fliessend Wasser ist vorhanden.
Das Nemetische Sommercamp wird getragen und organisiert von folgenden Gemeinschaften und Projekten:
- Lebensgemeinschaft Weinheim
- Grünes Haus Zunsweier (Triboker)
- Nemetische Heimatzeitung
nemetico - 23. Mai, 22:18
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