Begegnung in der Fülle - Einladung zum Nemetischen Erntedankfest 2008
Vom 2.10. bis zum 5.10.2008 findet im Grünen Haus Zunsweier das Jahreskreisfest statt, das dem christlichen Erntedankfest und seinen heidnischen Vorläufern entspricht.
Wir haben uns gemeinsam überlegt, was dieses Jahreskreisfest grundsätzlich bedeutete, und auch, wie wir es gern und sinnvoll begehen würden.
Was bedeutet also Erntedankfest?
Zunächst einmal rein wörtlich: Dank für die Ernte. Unsere Ahnen dankten den Kräften der Natur, die sie in Göttern personifiziert sahen, für die Ernte eines Ackerbaujahres.
Auszug aus wikipedia:
Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EU)
In der katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt.
Wir nehmen es mit dem Datum nicht so genau (wir lassen uns von Traditionen inspirieren, aber machen uns nicht zu Sklaven von ihnen) und entschieden uns, wegen des günstig liegenden „Tages der deutschen Einheit“ (ein ansonsten sehr sehr blasser „Feiertag“) das Nemetische Erntedankfest auf das genannte Wochenende zu verlegen (3.10.-5.10., wobei wir am Abend des 2.10. schon beginnen wollen).
Natürlich leben wir nicht mehr in einer Ackerbauernkultur, sondern in einer hochgezüchteten spätkapitalistischen industriellen Gesellschaft. Wir können also nur schlecht auf eine eigene Ernte beziehen (allenfalls Mischa könnte das teilweise), wo wir im Supermarkt Nahrungsmittel kaufen, deren Basisprodukte wir nicht selbst angebaut haben.
Trotzdem meinen wir, dass wir auch das ehrwürdige Erntedankfest, das stets ein freudiges Fest war, selbst in Jahren schlechter Ernte, in unsere heutige Zeit und vor allem in unser Projekt einer lebenswerten Zukunft transformieren können.
Gewissermaßen säen wir ja auch virtuell, auf anderen Ebenen als der bodenständigen Landwirtschaft, und wir ernten auch, was wir gesät haben.
Das Sprichwort „Man erntet, was man gesät hat“ bringt zum Ausdruck, dass zwischen dem eigenen Handeln und der Resonanz, die wir von der Umwelt erhalten, ein Zusammenhang besteht. Gewiß, es kommt auch vor, dass mühevolles Säen nur karge Ernte hervorbringt, und umgekehrt. Der Zusammenhang ist zwar nicht direkt ( wir bekommen nicht immer, was wir uns erhofft haben ), aber er ist vorhanden, und natürlich kommt es auch darauf an, auf welchen Boden man welchen Samen sät.
Doch verglichen mit den Ackerbauern etwa der Jungsteinzeit, der Eisenzeit oder der Antike leben wir heute in einer materiellen Fülle. Es ist auch sinnvoll, sich das bewusst zu machen, auch wenn es sicher richtig ist, dass die krisenhafte Entwicklung der spätkapitalistischen Industriegesellschaft viele Menschen in Existenznöte, Selbstzweifel und Depression stürzt.
Doch hinsichtlich der grundlegenden Nahrungsmittel, ja selbst gängiger Genussmittel (wie Wein, Tee, Gewürz, Bier etc.) leben wir im Vergleich zu unseren Ahnen in materieller Fülle.
Das ist ein Gedanke, den wir gern aufgreifen würden: die Fülle.
Nur wer erkennt, was schon geleistet, was erreicht worden ist, kann auch den Mut und die Energie besitzen, zu noch Höherem, Besseren für sich und alle Menschen zu streben.
Wir halten es also für sinnvoll, am Nemetischen Erntedankfest die Fülle als Symbol und als Archetyp zu zelebrieren und zu feiern, ja auch eine gewisse Art auch zu beschwören.
Viele spirituelle Lehren sagen: du musst feiern, zelebrieren, beschwören, was du an Energien anziehen willst.
Gewiß ist auch immer Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft nötig, um die Energien dann auch in greifbare Materie umzusetzen. Das ist unbestreitbar.
Aber die Ausrichtung der eigenen Psyche ( wenn man so will: der eigenen Seele) auf den erwünschten Zustand liefert auch die notwendige Energie, um Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft zu entwickeln.
Und da wir eine Gemeinschaftsbewegung sind, wollen wir die Energie der Fülle auch in Gemeinschaft und gemeinschaftlich zelebrieren, erleben und beschwören. Und wir wollen uns darin üben, die vom genialen Charles Fourier zur „Leitleidenschaft“ (Pivotale = „Drehpunkt“) einer Zukunftsgesellschaft erhobene „Passion“ des „Unitismus“ zum Aufflug zu bringen.
Unitismus – so nannte Charles Fourier Neigung eines Menschen, sein Glück mit dem Glück aller anderen in Einklang zu bringen. Das war für den großen Utopisten die Gegenleidenschaft zum Egoismus, welche letzteren letztlich überflüssig macht und somit überwindet. Verwirklichung des Unitismus bedeutet aus Fouriers Sicht den „kollektiven Aufflug aller Leidenschaften“.
Natürlich wissen wir, dass die Leidenschaft des Unitismus unter den Menschen unserer Kultur scheinbar wenig verbreitet ist. Der dagegen verbreitete Egoismus ist in aller Regel die verletzte Form dieser Leidenschaft, die Kruste und Narbe über ihren Wunden. Zweifellos wird unsere heutige Kultur nicht vom Unitismus bestimmt, sondern von einer Ellbogenmentalität, die im Verlust des anderen einen Gewinn für sich selbst sieht, und umgekehrt, wofür die neoliberale spätkapitalistische Globalisierung nur der konzentrierteste Ausdruck ist.
Von daher halten wir es für konsequent, hier einen wichtigen Akzent für eine lebenswerte Zukunft zu setzen, denn für uns es „geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“ (Ernst Bloch)
Soweit unsere Leitgedanken zum bevorstehenden Nemetischen Erntedankfest.
Nun zum Organisatorischen.
Zunächst wäre es uns wichtig, wenn die Menschen, die zu diesem Fest kommen wollen, es uns kurz per Mail mitteilen. Dies hat den Zweck, das wir in etwa bei unseren organisatorischen Vorbereitungen auf die Anzahl der Teilnehmer vorbereiten können, und ggfs. Rechtzeitig im Vorfeld geeignete Maßnahmen treffen können.
Unsere Bitte an euch:
Bringt mit, was für euch Fülle repräsentiert
Wir meinen das so, wie wir das sagen. Es kann sich um Speisen und Getränke handeln, es kann sich um Düfte oder um eure Lieblingsmusik handeln. Es kann sich auch um andere materielle ( ggfs. rituelle) Gegenstände handeln, oder um Veranstaltungsangebote, die das gemeinsame Fest bereichern.
Gemeinsame Fülle entsteht, wenn alle ihre Fülle in die Gemeinschaft einbringen.
Wir werden in diesen Tagen viel „open space“ lassen, der mit der Fülle der Teilnehmer überschwemmt werden kann.
Das Nemetische Erntedankfest wird insofern ähnlich gehandhabt werden wie das traditionelle Sommercamp in Niederbronn.
Jedoch haben wir auch hier – zur Strukturierung – vier Schwerpunkt – Veranstaltungen an den vier Tagen angesetzt. Alle Veranstaltungen, das sei ausdrücklich betont, sind freiwilliger Natur. Wir haben keine Pflichtveranstaltungen.
Schwerpunkte:
2.10. (abends) Begrüßung und Tanzparty
3.10. Stockacker – Ritual
4.10. Sauna – Message
5.10 Teilpersönlichkeiten Analyse
Zur Erläuterung der einzelnen Veranstaltung.
Tanzparty
Wir machen einfach Tanzmusik und laden alle ein, ihre diesbezügliche Lieblingsmusik mitzubringen. Und natürlich gute Laune und Energie.
Stockacker – Ritual
Zum Grünen Haus Zunsweier gehört auch ein Stockacker genanntes Ackerstück auf freiem Feld, das bislang weitgehend brach lag und das einer gemeinschaftsfördernden zukünftigen Verwendung zugeführt werden soll. Raven wird ein zeremonielles Ritual im Stile früherer Rituale auf dem Orensberg oder dem Maimont durchführen.
Man könnte auch von einer „Taufe“ dieses Grundstückes von Mischa sprechen. Wie alle nemetischen Rituale wird auch dieses erlebnisorientiert, gemeinschaftlich, humorvoll und doch ernsthaft, „verrückt“ und „abgefahren“ durchgeführt werden (wenn die Teilnehmer sich darauf einlassen können).
Bringt Erde zu diesem Ritual mit (nicht viel, es reicht eine Tüte), von einem Ort, dessen Energie ihr zum Stockacker tragen wollt. Und was euch so einfällt, was zeremoniell passen könnte. Feuerholz zum Beispiel. Weihrauch. Neuer Wein. Zwiebelkuchen.
Sauna – Massage
Im Grünen Haus Zunsweier befindet sich noch keine Sauna (in Zustand, der sich sicherlich noch ändern wird und von den Bewohnern angestrebt wird). Von daher haben wir für Samstag einen gemeinsamen Wellness – Tag in einer öffentlichen Sauna vorgesehen, ergänzt durch einen gemeinsamen Massageabend. Der Massageabend allerdings findet in Zunsweier statt.
Es ist sinnvoll, wenn alle Menschen, die an dieser Veranstaltung teilnehmen wollen, sich entsprechend für Sauna und Massage ausrüsten.
(Wärme Therme Sauna Plantschen Bad)
Teilpersönlichkeitenanalyse
Raven entwickelte in Zusammenarbeit mit Winnie und Gisela – Katharina eine Methode zur Selbstanalyse und zur Handhabung innerer und äußerer Kommunikation. Sie basiert darauf, dass eine menschliche Person so gut wie immer aus verschiedenen Persönlichkeitsanteilen besteht, die vollkommen unterschiedlich sein können (Wer sind wir und wie viele?). Teilweise stellen sie die Anpassung an äußere Umstände dar (Beruf, Familie, Liebe etc.), teilweise repräsentieren sie verschiedene Anlagen, Energien und Wesensaspekte der betreffenden Person. In dieser seminarischen Veranstaltung werden die Teilnehmer selbst die Differenziertheit der eigenen Persönlichkeit erforschen und in eine begrenzte Anzahl von Teilpersönlichkeiten strukturieren. Es werden Erfahrungsberichte zu dieser Methode dargestellt. Und natürlich unterstützen sich alle Teilnehmer gegenseitig in diesem Werk, dessen Ergebnisse jeder für sich mit nach Hause nehmen kann.
Wenn Ihr an dieser Veranstaltung teilnehmen wollt, so bringt bitte einen Schreibblock (DIN A 4) und Schreibzeug mit, sowie Figuren und Bilder, mit denen ihr euch auf die eine oder andere Weise identifiziert. Das ist so gemeint, wie es geschrieben ist. Erfahrungsgemäß besitzt jeder Mensch persönliche Gegenstände symbolischer Art, die ihn für sich selbst repräsentieren. Wenn ihr diese Dinge mitbringt, so erleichtert ihr euch selbst das Werk.
Fragen zu dieser Veranstaltung im Voraus werden gerne beantwortet, schreibt an
Raven[at]nemetien.org
Es wird darüber hinaus weitere Angebote geben, deren Zeitpunkt noch bekannt gegeben wird:
- Meditation mit Mischa
- Wu Shu im Tung Jen Chuan – Stil („Kung Fu“)
- Kreative Kommunikation in Kreisform
- Nemetischer Atavismus
- Gesprächskreise zu den Themen Liebe, Arbeit, Freundschaft, Gemeinschaft
- Waldspaziergang
- Filmabend (gemeinsam einen Film sehen und dann über ihn sprechen)
- Und was sonst noch so kommt
Wir werden hier in der NHZ - und ggfs. auch per Mail (an Interessenten, die gemailt haben) -weitere Einzelheiten noch bekanntgeben.
Für persönliche Rückfragen empfehlen wir einen kurzen Telefonanruf bei Mischa:
0781/9902777
Noch eine kurze Vorankündigung für Samhain
31.10.-2.10.2008
Das ist das Ahnenfest, steht für Versöhnung und Heilung, und beinhaltet Abschied und Ehrung von Altem, Samen setzen für Neues. Doch dazu wird noch ein eigener Artikel erscheinen.
Raven
Für die
Gruppe Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein (KUNaO)
Wir haben uns gemeinsam überlegt, was dieses Jahreskreisfest grundsätzlich bedeutete, und auch, wie wir es gern und sinnvoll begehen würden.
Was bedeutet also Erntedankfest?
Zunächst einmal rein wörtlich: Dank für die Ernte. Unsere Ahnen dankten den Kräften der Natur, die sie in Göttern personifiziert sahen, für die Ernte eines Ackerbaujahres.
Auszug aus wikipedia:
Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EU)
In der katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt.
Wir nehmen es mit dem Datum nicht so genau (wir lassen uns von Traditionen inspirieren, aber machen uns nicht zu Sklaven von ihnen) und entschieden uns, wegen des günstig liegenden „Tages der deutschen Einheit“ (ein ansonsten sehr sehr blasser „Feiertag“) das Nemetische Erntedankfest auf das genannte Wochenende zu verlegen (3.10.-5.10., wobei wir am Abend des 2.10. schon beginnen wollen).
Natürlich leben wir nicht mehr in einer Ackerbauernkultur, sondern in einer hochgezüchteten spätkapitalistischen industriellen Gesellschaft. Wir können also nur schlecht auf eine eigene Ernte beziehen (allenfalls Mischa könnte das teilweise), wo wir im Supermarkt Nahrungsmittel kaufen, deren Basisprodukte wir nicht selbst angebaut haben.
Trotzdem meinen wir, dass wir auch das ehrwürdige Erntedankfest, das stets ein freudiges Fest war, selbst in Jahren schlechter Ernte, in unsere heutige Zeit und vor allem in unser Projekt einer lebenswerten Zukunft transformieren können.
Gewissermaßen säen wir ja auch virtuell, auf anderen Ebenen als der bodenständigen Landwirtschaft, und wir ernten auch, was wir gesät haben.
Das Sprichwort „Man erntet, was man gesät hat“ bringt zum Ausdruck, dass zwischen dem eigenen Handeln und der Resonanz, die wir von der Umwelt erhalten, ein Zusammenhang besteht. Gewiß, es kommt auch vor, dass mühevolles Säen nur karge Ernte hervorbringt, und umgekehrt. Der Zusammenhang ist zwar nicht direkt ( wir bekommen nicht immer, was wir uns erhofft haben ), aber er ist vorhanden, und natürlich kommt es auch darauf an, auf welchen Boden man welchen Samen sät.
Doch verglichen mit den Ackerbauern etwa der Jungsteinzeit, der Eisenzeit oder der Antike leben wir heute in einer materiellen Fülle. Es ist auch sinnvoll, sich das bewusst zu machen, auch wenn es sicher richtig ist, dass die krisenhafte Entwicklung der spätkapitalistischen Industriegesellschaft viele Menschen in Existenznöte, Selbstzweifel und Depression stürzt.
Doch hinsichtlich der grundlegenden Nahrungsmittel, ja selbst gängiger Genussmittel (wie Wein, Tee, Gewürz, Bier etc.) leben wir im Vergleich zu unseren Ahnen in materieller Fülle.
Das ist ein Gedanke, den wir gern aufgreifen würden: die Fülle.
Nur wer erkennt, was schon geleistet, was erreicht worden ist, kann auch den Mut und die Energie besitzen, zu noch Höherem, Besseren für sich und alle Menschen zu streben.
Wir halten es also für sinnvoll, am Nemetischen Erntedankfest die Fülle als Symbol und als Archetyp zu zelebrieren und zu feiern, ja auch eine gewisse Art auch zu beschwören.
Viele spirituelle Lehren sagen: du musst feiern, zelebrieren, beschwören, was du an Energien anziehen willst.
Gewiß ist auch immer Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft nötig, um die Energien dann auch in greifbare Materie umzusetzen. Das ist unbestreitbar.
Aber die Ausrichtung der eigenen Psyche ( wenn man so will: der eigenen Seele) auf den erwünschten Zustand liefert auch die notwendige Energie, um Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft zu entwickeln.
Und da wir eine Gemeinschaftsbewegung sind, wollen wir die Energie der Fülle auch in Gemeinschaft und gemeinschaftlich zelebrieren, erleben und beschwören. Und wir wollen uns darin üben, die vom genialen Charles Fourier zur „Leitleidenschaft“ (Pivotale = „Drehpunkt“) einer Zukunftsgesellschaft erhobene „Passion“ des „Unitismus“ zum Aufflug zu bringen.
Unitismus – so nannte Charles Fourier Neigung eines Menschen, sein Glück mit dem Glück aller anderen in Einklang zu bringen. Das war für den großen Utopisten die Gegenleidenschaft zum Egoismus, welche letzteren letztlich überflüssig macht und somit überwindet. Verwirklichung des Unitismus bedeutet aus Fouriers Sicht den „kollektiven Aufflug aller Leidenschaften“.
Natürlich wissen wir, dass die Leidenschaft des Unitismus unter den Menschen unserer Kultur scheinbar wenig verbreitet ist. Der dagegen verbreitete Egoismus ist in aller Regel die verletzte Form dieser Leidenschaft, die Kruste und Narbe über ihren Wunden. Zweifellos wird unsere heutige Kultur nicht vom Unitismus bestimmt, sondern von einer Ellbogenmentalität, die im Verlust des anderen einen Gewinn für sich selbst sieht, und umgekehrt, wofür die neoliberale spätkapitalistische Globalisierung nur der konzentrierteste Ausdruck ist.
Von daher halten wir es für konsequent, hier einen wichtigen Akzent für eine lebenswerte Zukunft zu setzen, denn für uns es „geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“ (Ernst Bloch)
Soweit unsere Leitgedanken zum bevorstehenden Nemetischen Erntedankfest.
Nun zum Organisatorischen.
Zunächst wäre es uns wichtig, wenn die Menschen, die zu diesem Fest kommen wollen, es uns kurz per Mail mitteilen. Dies hat den Zweck, das wir in etwa bei unseren organisatorischen Vorbereitungen auf die Anzahl der Teilnehmer vorbereiten können, und ggfs. Rechtzeitig im Vorfeld geeignete Maßnahmen treffen können.
Unsere Bitte an euch:
Bringt mit, was für euch Fülle repräsentiert
Wir meinen das so, wie wir das sagen. Es kann sich um Speisen und Getränke handeln, es kann sich um Düfte oder um eure Lieblingsmusik handeln. Es kann sich auch um andere materielle ( ggfs. rituelle) Gegenstände handeln, oder um Veranstaltungsangebote, die das gemeinsame Fest bereichern.
Gemeinsame Fülle entsteht, wenn alle ihre Fülle in die Gemeinschaft einbringen.
Wir werden in diesen Tagen viel „open space“ lassen, der mit der Fülle der Teilnehmer überschwemmt werden kann.
Das Nemetische Erntedankfest wird insofern ähnlich gehandhabt werden wie das traditionelle Sommercamp in Niederbronn.
Jedoch haben wir auch hier – zur Strukturierung – vier Schwerpunkt – Veranstaltungen an den vier Tagen angesetzt. Alle Veranstaltungen, das sei ausdrücklich betont, sind freiwilliger Natur. Wir haben keine Pflichtveranstaltungen.
Schwerpunkte:
2.10. (abends) Begrüßung und Tanzparty
3.10. Stockacker – Ritual
4.10. Sauna – Message
5.10 Teilpersönlichkeiten Analyse
Zur Erläuterung der einzelnen Veranstaltung.
Tanzparty
Wir machen einfach Tanzmusik und laden alle ein, ihre diesbezügliche Lieblingsmusik mitzubringen. Und natürlich gute Laune und Energie.
Stockacker – Ritual
Zum Grünen Haus Zunsweier gehört auch ein Stockacker genanntes Ackerstück auf freiem Feld, das bislang weitgehend brach lag und das einer gemeinschaftsfördernden zukünftigen Verwendung zugeführt werden soll. Raven wird ein zeremonielles Ritual im Stile früherer Rituale auf dem Orensberg oder dem Maimont durchführen.
Man könnte auch von einer „Taufe“ dieses Grundstückes von Mischa sprechen. Wie alle nemetischen Rituale wird auch dieses erlebnisorientiert, gemeinschaftlich, humorvoll und doch ernsthaft, „verrückt“ und „abgefahren“ durchgeführt werden (wenn die Teilnehmer sich darauf einlassen können).
Bringt Erde zu diesem Ritual mit (nicht viel, es reicht eine Tüte), von einem Ort, dessen Energie ihr zum Stockacker tragen wollt. Und was euch so einfällt, was zeremoniell passen könnte. Feuerholz zum Beispiel. Weihrauch. Neuer Wein. Zwiebelkuchen.
Sauna – Massage
Im Grünen Haus Zunsweier befindet sich noch keine Sauna (in Zustand, der sich sicherlich noch ändern wird und von den Bewohnern angestrebt wird). Von daher haben wir für Samstag einen gemeinsamen Wellness – Tag in einer öffentlichen Sauna vorgesehen, ergänzt durch einen gemeinsamen Massageabend. Der Massageabend allerdings findet in Zunsweier statt.
Es ist sinnvoll, wenn alle Menschen, die an dieser Veranstaltung teilnehmen wollen, sich entsprechend für Sauna und Massage ausrüsten.
(Wärme Therme Sauna Plantschen Bad)
Teilpersönlichkeitenanalyse
Raven entwickelte in Zusammenarbeit mit Winnie und Gisela – Katharina eine Methode zur Selbstanalyse und zur Handhabung innerer und äußerer Kommunikation. Sie basiert darauf, dass eine menschliche Person so gut wie immer aus verschiedenen Persönlichkeitsanteilen besteht, die vollkommen unterschiedlich sein können (Wer sind wir und wie viele?). Teilweise stellen sie die Anpassung an äußere Umstände dar (Beruf, Familie, Liebe etc.), teilweise repräsentieren sie verschiedene Anlagen, Energien und Wesensaspekte der betreffenden Person. In dieser seminarischen Veranstaltung werden die Teilnehmer selbst die Differenziertheit der eigenen Persönlichkeit erforschen und in eine begrenzte Anzahl von Teilpersönlichkeiten strukturieren. Es werden Erfahrungsberichte zu dieser Methode dargestellt. Und natürlich unterstützen sich alle Teilnehmer gegenseitig in diesem Werk, dessen Ergebnisse jeder für sich mit nach Hause nehmen kann.
Wenn Ihr an dieser Veranstaltung teilnehmen wollt, so bringt bitte einen Schreibblock (DIN A 4) und Schreibzeug mit, sowie Figuren und Bilder, mit denen ihr euch auf die eine oder andere Weise identifiziert. Das ist so gemeint, wie es geschrieben ist. Erfahrungsgemäß besitzt jeder Mensch persönliche Gegenstände symbolischer Art, die ihn für sich selbst repräsentieren. Wenn ihr diese Dinge mitbringt, so erleichtert ihr euch selbst das Werk.
Fragen zu dieser Veranstaltung im Voraus werden gerne beantwortet, schreibt an
Raven[at]nemetien.org
Es wird darüber hinaus weitere Angebote geben, deren Zeitpunkt noch bekannt gegeben wird:
- Meditation mit Mischa
- Wu Shu im Tung Jen Chuan – Stil („Kung Fu“)
- Kreative Kommunikation in Kreisform
- Nemetischer Atavismus
- Gesprächskreise zu den Themen Liebe, Arbeit, Freundschaft, Gemeinschaft
- Waldspaziergang
- Filmabend (gemeinsam einen Film sehen und dann über ihn sprechen)
- Und was sonst noch so kommt
Wir werden hier in der NHZ - und ggfs. auch per Mail (an Interessenten, die gemailt haben) -weitere Einzelheiten noch bekanntgeben.
Für persönliche Rückfragen empfehlen wir einen kurzen Telefonanruf bei Mischa:
0781/9902777
Noch eine kurze Vorankündigung für Samhain
31.10.-2.10.2008
Das ist das Ahnenfest, steht für Versöhnung und Heilung, und beinhaltet Abschied und Ehrung von Altem, Samen setzen für Neues. Doch dazu wird noch ein eigener Artikel erscheinen.
Raven
Für die
Gruppe Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein (KUNaO)
nemetico - 22. Sep, 01:06
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