Dienstag, 9. Dezember 2008

Dezembertermine im Grünen Haus Zunsweier

Liebe Freundinnen und Freunde,

vor der Winterpause im Grünen Haus Zunsweier hier kurz & knapp
noch ein paar Einladungen:


- Samstag, 14. Dezember 15.30 Satsang mit Muni
(www.muni-satsang.de)
- Sonntag, 15. Dezember 14.oo Nemetisches Kreisgespräch
"Spiritualität in unserem (gemeinsamen?) Alltag"

24. Dezember, Heiligabend: Nemetische Weihnacht
für Gemeinschafts-Süchtige und Heimatlose ;-)

31.12. Silvesterparty

hierzu demnächst genauere Infos auf der Nemetischen Heimatzeitung
http://nhz.twoday.net/


spät-nächtlich kurzgefaßte
und dennoch herzliche Grüße,
wir freuen uns auf euch

miScha :-) deva
im Namen des Teams vom Grünen Haus

Montag, 8. Dezember 2008

Harmony und New Harmony in Indiana (USA)

Mit diesem Artikel soll einem der aufsehenerregensten Gemeinschaftsexperimente des 19. jahrhunderts gedacht werden, nämlich "New Harmony".
Dieter Duhm schreibt irgendwo in seinem Buch "Die heilige Matrix", dass diese Gemeinschaftssiedlung im Dschungel untergegangen wäre.
Nun, New Harmony ist heute eine Kleinstadt in den USA (Bundesstaat Indiana) und keineswegs untergegangen
Sie zählte im Jahr 2000 916 Einwohner, während es 1910 noch 1.229 und 1900 noch 1.341 Personen waren.

Begründet wurde diese Kleinstadt 1817 durch den radikalen pietistischen Laienprediger Johann Georg Rapp.
Dieser war Sohn eines Leinewebers und Weingärtners, von Beruf Leineweber, und trennte sich 1785 in seinem Heimatort Iptingen in Württemberg als separatistischer Gegner der lutherischen Kirche von dieser.

Die radikalen Pietisten waren davon überzeugt, dass wahres Christentum nur außerhalb der verfassten Kirche gelebt werden könne. Deshalb blieben sie den Gottesdiensten und Abendmahlsfeiern fern. Viele verweigerten Taufe und Konfirmation der Kinder und hielten diese von der Schule fern. Außerdem lehnten die radikalen Pietisten die Eidesleistung und den Militärdienst ab.
Auch im 19. Jahrhundert stießen solche Vorstellungen nicht auf das Wohlwollen der Obrigkeiten.

Im Jahr 1803 wanderte Rapp nach Amerika aus und kaufte 1804 für die Gründung seiner ersten Siedlung mit Namen Harmony in Pennsylvania in der Nähe des Ortes Zelienople 1.640 ha Land zum Preis von 10.000 $.

Am 15. Februar 1805 gründete Rapp dort die Gemeinschaft Harmony Society, ließ aber das gesamte Vermögen auf sich und seine Familie eintragen. Beim Eintritt musste jedes neue Mitglied die Grundsatzerklärung Artikel zur Vereinigung von 1805 unterschrieben. Damit erfolgte die Übergabe des gesamten Vermögens und den Verzicht auf Privatbesitz; dafür verpflichtete sich Rapp sich für die Dauer der Mitgliedschaft zur Bereitstellung der lebensnotwendigen Güter. Rapp berief sich dabei auf die Bibelstelle Apostelgeschichte Kapitel 4 Vers 32.
Diese Gemeinschaft war durchaus erfolgreich.

1813 entschloss sich Rapp aus ökonomischen Gründen, die Stadt in Pennsylvania aufzugeben und zu einem Preis von 100.000 $ zu verkaufen.

Im Winter 1813/14 reiste Rapp nach Indiana und kaufte dort bis 1817 an dem Fluss und Schifffahrtsweg Wabash aus dem Staatsbesitz nach und nach rund 12.300 ha sumpfiges Land zum Preis von 61.050 $ auf.

Nur 70 Rappisten (oder Harmonisten) blieben in Pennsylvania; die übrigen 730 zogen von 1814 bis Mai 1815 nach Indiana, um dort ihre zweite Stadt Harmony aufzubauen.

Beide Kolonien wurden von Friedrich Engels in seinem Artikel "Beschreibung der in neuerer Zeit entstandenen und noch bestehenden kommunistischen Ansiedlungen" im Jahr 1845 besprochen.
(vollständiger Text hier)

Die Rappisten waren - kurz gesagt - im wesentlichen religiöse Sektierer. Die Mitglieder der Harmony Society waren (auch als bereits Verheiratete) zu einem gemeinsamen Leben (vita communis) mit sexueller Enthaltsamkeit, Verzicht auf Privatleben und ausschließlich kollektiver Arbeit verpflichtet; freigestellt war allein der Besuch der abendlichen religiösen Zusammenkünfte und der beiden Sonntagsgottesdienste. Die Einhaltung dieser Verpflichtungen überwachte Rapp in unnachgiebiger Weise.
Ökonomisch indessen war die Gemeinschaft ausserordentlich erfolgreich. Das Vermögen der Gemeinschaftskasse stieg bis zum Tod von Rapp im Jahr 1847 nach unterschiedlichen Angaben auf 5 -12 Millionen $.

Die "Harmony Society" löste sich (nach ihrer Gründung 1805) so um 1905 auf - ein Wunder, wenn man die sexualfeindliche Haltung dieser Gemeinschaft bedenkt.

1824 kaufte der Frühsozialist Robert Owen die Stadt Harmony und den 121 km² großen Landbesitz in Indiana zum Preis von $150.000 von Johann Georg Rapp und gab der Stadt den neuen Namen New Harmony, den sie bis heute trägt.

Robert Owen war im Unterschied zu Rapp zwar auch ein engagierter Gemeinschaftsgründer, aber strikt atheistisch in seiner Grundhaltung.

Die neue nicht religiöse Produktionsgenossenschaft in New Harmony mit rund 1000 Einwohnern bestand nur von 1825 bis 1827.

Woran scheiterte sie?

Der individualistische Anarchist Josiah Warren (1798 - 1874), der selbst Mitglied des Experiments unter Owen war, führte das Scheitern darauf zurück, dass den Teilnehmern zuwenig Unabhängigkeit in ihren privaten Entscheidungen gelassen wurde. Deswegen sei es unmöglich gewesen, Konsens in der Frage einer für jeden einzelnen verbindlichen "richtigen" Lebensweise zu erreichen. Das Experiment scheiterte aber auch, weil Mitglieder in die Produktionsgenossenschaft aufgenommen wurden, die dazu nicht geeignet waren, und weil Robert Owen lange Zeit von New Harmony abwesend war und deshalb gerade in der Anfangszeit keinen Einfluss auf die Entwicklung der Produktionsgenossenschaft nehmen konnte.
wikipedia

"Zu wenig Unabhängigkeit bei privaten Entscheidungen" also...
Es ist ein eigentümlicher Zug, der sich durch die Gemeinschaftsprojekte des 19. Jahrhunderts zieht:

- ein übertriebener "Kollektivismus" und die Dominanz von Gruppenzwang erodierte viele frühsozialistische Experimente (z.B. auch bei den ikarischen Kommunisten um Etienne Cabet)

- seltsamerweise hatten aber viel rigidere religiöse Gemeinschaftsprojekte (z.B. die Rappisten) eine längere Lebensdauer. Die Rigidität des religiösen Kultes schuf in diesen Fällen einen stärkeren Zusammenhalt, als der Gruppenzwang Zentrifugalkräfte erzeugte. Auch die sehr experimentelle Oneida-Community ("komplexe Ehe") mit ihrer langen Lebensdauer war im Prinzip eine evangelikale Sekte.

Insofern war auch New Harmony unter Robert Owen nicht von Freiwilligkeit und darauf basierender Verbindlichkeit geprägt, wie es ein Charles Fourier als charakteristisch für eine "harmonische" Gesellschaft erklärt hatte.
Zwischen beiden Personen gab es darüber auch einen handfesten Streit.
Für den hoch engagierten Philantropen Robert Owen war das Scheitern der atheistischen Kooperative nach drei Jahren erst einmal eine Niederlage.

Doch das Ende der Kooperative war nicht das Ende auch der Siedlung.

Robert Owen verließ New Harmony am 1. Juni 1827, achtzehn Monate nach dem enthusiastischen Anfang. Aber auch nach seinem Fortgang zog New Harmony zahlreiche kreative Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Lebensentwürfen an, die dafür sorgten, dass New Harmony als Stadt Bestand hatte und zu einer für die Entwicklung von Indiana bedeutsamen Stadt der Kultur und der Wissenschaften wurde, in der sich als Innovation für Nordamerika die ersten öffentlichen Schulen mit gleichberechtigter Ausbildung für Jungen und Mädchen, die erste öffentliche Berufsschule, das erste Arbeiterinstitut, die erste öffentliche Bibliothek und der erste öffentliche Kindergarten befanden. Der Kindergarten in New Harmony war der Anlass zu dem englischen Lehnwort kindergarten.
Feministinnen in New Harmony setzten das Frauenwahlrecht in New Harmony durch, lange bevor das Frauenwahlrecht in Indiana oder in anderen Bundesstaaten der USA eingeführt wurde.


wikipedia

Trotz des Scheiterns sowohl von Harmony als auch New Harmony sei beiden Pionierprojekten Respekt gezollt.
Johann Georg Rapps Gemeinschaft mag aus heutiger Sicht mit ihrem kollektiven Zölibat fremdartig anmuten, war aber über Jahrzehnte hinweg außergewöhnlich ökonomisch erfolgreich.
Robert Owens Bestrebung, eine Gemeinschaft in New Harmony ohne diese religiösen Hintergründe ins Leben zu rufen, scheiterte zwar nach wenigen Jahren, erregte aber weltweit großes Aufsehen.

Für uns heute gilt es, sowohl die Erfolgsfaktoren als auch die Gründe des Scheiterns in beiden Projekten zu erkennen und daraus Lehren zu ziehen.



Bild: Robert Owens niemals realisierte Vision von New Harmony.

Montag, 27. Oktober 2008

Einladung zum Nemetischen Samhain-Fest im Grünen Haus Zunsweier

Von 31.10.2008 bis zum 2.11.2008 finden im Nemetischen "Grünen Haus Zunsweier" Samhain - Festlichkeiten statt.
Samhain zu feiern hat bei uns Nemetern schon eine gewisse Tradition. Einigen Lesern möge das legendäre Samhain 2004 noch im Gedächtnis geblieben sein.

Das Samhain-Fest symbolisiert den Beginn des dunklen Halbjahres. An diesem Tag – so glaubten die Kelten – sei die Grenze zwischen den Welten offen, wie auch an Beltane. Aus diesem Grund nahm man an, dass die verstorbenen Ahnen in dieser Nacht auf der Erde wandeln, um ihre Verwandten zu besuchen. Um ihnen den Weg zu leiten, stellte man Lichter in den Fenstern auf.
(wikipedia)

Wir wollen Samhain nicht als düsteres Totenfest begehen, sondern die eigentliche geistige Essenz (die Zeitqualität) dieses Festes in unserem Sinne kreativ interpretieren.

Unter Ahnen verstehen wir sowohl die persönlichen Ahnen verwandtschaftlicher Art, als auch die menschheitsweiten Ahnen universeller Art.

Da wo wir heute zeitlich und örtlich stehen, haben ungezählte persönliche und universelle Ahnen den Weg für uns bereitet, und auch wir werden dereinst selbst alle Ahnen von Nachkommen und Nachgeborenen sein.

In diesem Geiste möchten wir Samhain begehen.

Programm

Freitag, der 31.10.2008

ab 18:00 Uhr

Ankommen in Zunsweier in der Michael-Armbruster-Straße 7, 77656 Zunsweier

Willkommen und Begrüßungsumtrunk

ab 20:00 Uhr

Tanz und Musik im Meditationsraum
(ohne Schuhe)

gern gesehene Mitbringsel: fetzige Musik, Brennholz, fröhliche Getränke

Samstag, der 1.11.2008

ab 10:00 Uhr

Samhain - Frühstück

gern gesehene Mitbringsel: Kleinigkeiten fürs gemeinsame Frühstück

ab 14:00 Uhr

Veranstaltungsangebote am Nachmittag:
  • Meditation
  • Nemetien – was man weiß, was man wissen sollte
  • Wu Shu (chinesisch-nemetische Kampfkunst)
  • Erstellung von Opfergaben für die abendliche Zeremonie (z.B. Bilder malen)
ab 17:00 Uhr

Samhain - Zeremonie am Ahnenhügel des Hauses

(Beginn vor Sonnenuntergang)

empfohlene Mitbringsel:
  • persönliche Erinnerungen an konkrete Menschen, die dir viel bedeuteten
  • Erinnerungen und Erzählungen über deine Eltern und Vorfahren (was haben sie dir mit auf den Weg geben können?)
  • Erzählungen über andere Menschen, zu den Menschheitsahnen gehörem (Menschheitslehrer)
abends geselliges Beisammensein ggfs mit Film

Sonntag der 2.11.2008

ab 10:00 Uhr

Frühstück

ab 13:00 Uhr

Gemeinsamer Saunabesuch (Offenburg oder Baden-Baden)

anschließend:

Ausklang

--------------------------------------------------
Für persönliche Rückfragen empfehlen wir einen kurzen Telefonanruf bei Mischa:
0781/9902777

Freitag, 3. Oktober 2008

Zettelkasten eröffnet

Liebe Leser,

gewiß führen Sie zu Hause eine Art Zettelkasten.
Manchmal kommt es doch vor, daß man eine zündende Idee hat, die nicht gleich wieder verloren gehen soll.
Sinnvoll bei solchen kreativen Einfällen ist es, sie sofort zu notieren und in einen Zettelkasten zu werfen.
Es kann sich um eine Rduiment einer Idee handeln, einen Geistesblitz, eine Vorstellung, ein Impuls.
Später mag man ihn dann ausformulieren und beispielsweise ein Konzept daraus entwickeln. Oder gar ein Projekt.

Wir richten hier in der Nemetischen Heimatzeitung Online nunmehr einen kollektiven Zettelkasten ein.

Freunde und Verfechter der Nemetischen Idee können nun - ab sofort - ihre Ideen posten und sie unter die Kategorie "Zettelkasten" einordnen.

Und gemeinsam können wir an der jeweiligen Idee (etwa durch Kommentare) weiterarbeiten.

So die Intention der Idee Zettelkasten.

Montag, 22. September 2008

Begegnung in der Fülle - Einladung zum Nemetischen Erntedankfest 2008

Vom 2.10. bis zum 5.10.2008 findet im Grünen Haus Zunsweier das Jahreskreisfest statt, das dem christlichen Erntedankfest und seinen heidnischen Vorläufern entspricht.

Wir haben uns gemeinsam überlegt, was dieses Jahreskreisfest grundsätzlich bedeutete, und auch, wie wir es gern und sinnvoll begehen würden.

Was bedeutet also Erntedankfest?
Zunächst einmal rein wörtlich: Dank für die Ernte. Unsere Ahnen dankten den Kräften der Natur, die sie in Göttern personifiziert sahen, für die Ernte eines Ackerbaujahres.
Auszug aus wikipedia:
Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EU)
In der katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt.


Wir nehmen es mit dem Datum nicht so genau (wir lassen uns von Traditionen inspirieren, aber machen uns nicht zu Sklaven von ihnen) und entschieden uns, wegen des günstig liegenden „Tages der deutschen Einheit“ (ein ansonsten sehr sehr blasser „Feiertag“) das Nemetische Erntedankfest auf das genannte Wochenende zu verlegen (3.10.-5.10., wobei wir am Abend des 2.10. schon beginnen wollen).

Natürlich leben wir nicht mehr in einer Ackerbauernkultur, sondern in einer hochgezüchteten spätkapitalistischen industriellen Gesellschaft. Wir können also nur schlecht auf eine eigene Ernte beziehen (allenfalls Mischa könnte das teilweise), wo wir im Supermarkt Nahrungsmittel kaufen, deren Basisprodukte wir nicht selbst angebaut haben.

Trotzdem meinen wir, dass wir auch das ehrwürdige Erntedankfest, das stets ein freudiges Fest war, selbst in Jahren schlechter Ernte, in unsere heutige Zeit und vor allem in unser Projekt einer lebenswerten Zukunft transformieren können.

Gewissermaßen säen wir ja auch virtuell, auf anderen Ebenen als der bodenständigen Landwirtschaft, und wir ernten auch, was wir gesät haben.

Das Sprichwort „Man erntet, was man gesät hat“ bringt zum Ausdruck, dass zwischen dem eigenen Handeln und der Resonanz, die wir von der Umwelt erhalten, ein Zusammenhang besteht. Gewiß, es kommt auch vor, dass mühevolles Säen nur karge Ernte hervorbringt, und umgekehrt. Der Zusammenhang ist zwar nicht direkt ( wir bekommen nicht immer, was wir uns erhofft haben ), aber er ist vorhanden, und natürlich kommt es auch darauf an, auf welchen Boden man welchen Samen sät.

Doch verglichen mit den Ackerbauern etwa der Jungsteinzeit, der Eisenzeit oder der Antike leben wir heute in einer materiellen Fülle. Es ist auch sinnvoll, sich das bewusst zu machen, auch wenn es sicher richtig ist, dass die krisenhafte Entwicklung der spätkapitalistischen Industriegesellschaft viele Menschen in Existenznöte, Selbstzweifel und Depression stürzt.

Doch hinsichtlich der grundlegenden Nahrungsmittel, ja selbst gängiger Genussmittel (wie Wein, Tee, Gewürz, Bier etc.) leben wir im Vergleich zu unseren Ahnen in materieller Fülle.

Das ist ein Gedanke, den wir gern aufgreifen würden: die Fülle.

Nur wer erkennt, was schon geleistet, was erreicht worden ist, kann auch den Mut und die Energie besitzen, zu noch Höherem, Besseren für sich und alle Menschen zu streben.

Wir halten es also für sinnvoll, am Nemetischen Erntedankfest die Fülle als Symbol und als Archetyp zu zelebrieren und zu feiern, ja auch eine gewisse Art auch zu beschwören.

Viele spirituelle Lehren sagen: du musst feiern, zelebrieren, beschwören, was du an Energien anziehen willst.

Gewiß ist auch immer Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft nötig, um die Energien dann auch in greifbare Materie umzusetzen. Das ist unbestreitbar.

Aber die Ausrichtung der eigenen Psyche ( wenn man so will: der eigenen Seele) auf den erwünschten Zustand liefert auch die notwendige Energie, um Realitätssinn, Sachverstand und Tatkraft zu entwickeln.



Und da wir eine Gemeinschaftsbewegung sind, wollen wir die Energie der Fülle auch in Gemeinschaft und gemeinschaftlich zelebrieren, erleben und beschwören. Und wir wollen uns darin üben, die vom genialen Charles Fourier zur „Leitleidenschaft“ (Pivotale = „Drehpunkt“) einer Zukunftsgesellschaft erhobene „Passion“ des „Unitismus“ zum Aufflug zu bringen.

Unitismus
– so nannte Charles Fourier Neigung eines Menschen, sein Glück mit dem Glück aller anderen in Einklang zu bringen. Das war für den großen Utopisten die Gegenleidenschaft zum Egoismus, welche letzteren letztlich überflüssig macht und somit überwindet. Verwirklichung des Unitismus bedeutet aus Fouriers Sicht den „kollektiven Aufflug aller Leidenschaften“.

Natürlich wissen wir, dass die Leidenschaft des Unitismus unter den Menschen unserer Kultur scheinbar wenig verbreitet ist. Der dagegen verbreitete Egoismus ist in aller Regel die verletzte Form dieser Leidenschaft, die Kruste und Narbe über ihren Wunden. Zweifellos wird unsere heutige Kultur nicht vom Unitismus bestimmt, sondern von einer Ellbogenmentalität, die im Verlust des anderen einen Gewinn für sich selbst sieht, und umgekehrt, wofür die neoliberale spätkapitalistische Globalisierung nur der konzentrierteste Ausdruck ist.

Von daher halten wir es für konsequent, hier einen wichtigen Akzent für eine lebenswerte Zukunft zu setzen, denn für uns es „geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“ (Ernst Bloch)

Soweit unsere Leitgedanken zum bevorstehenden Nemetischen Erntedankfest.

Nun zum Organisatorischen.

Zunächst wäre es uns wichtig, wenn die Menschen, die zu diesem Fest kommen wollen, es uns kurz per Mail mitteilen. Dies hat den Zweck, das wir in etwa bei unseren organisatorischen Vorbereitungen auf die Anzahl der Teilnehmer vorbereiten können, und ggfs. Rechtzeitig im Vorfeld geeignete Maßnahmen treffen können.

Unsere Bitte an euch:

Bringt mit, was für euch Fülle repräsentiert

Wir meinen das so, wie wir das sagen. Es kann sich um Speisen und Getränke handeln, es kann sich um Düfte oder um eure Lieblingsmusik handeln. Es kann sich auch um andere materielle ( ggfs. rituelle) Gegenstände handeln, oder um Veranstaltungsangebote, die das gemeinsame Fest bereichern.

Gemeinsame Fülle entsteht, wenn alle ihre Fülle in die Gemeinschaft einbringen.

Wir werden in diesen Tagen viel „open space“ lassen, der mit der Fülle der Teilnehmer überschwemmt werden kann.

Das Nemetische Erntedankfest wird insofern ähnlich gehandhabt werden wie das traditionelle Sommercamp in Niederbronn.

Jedoch haben wir auch hier – zur Strukturierung – vier Schwerpunkt – Veranstaltungen an den vier Tagen angesetzt. Alle Veranstaltungen, das sei ausdrücklich betont, sind freiwilliger Natur. Wir haben keine Pflichtveranstaltungen.

Schwerpunkte:

2.10. (abends) Begrüßung und Tanzparty
3.10. Stockacker – Ritual
4.10. Sauna – Message
5.10 Teilpersönlichkeiten Analyse

Zur Erläuterung der einzelnen Veranstaltung.

Tanzparty
Wir machen einfach Tanzmusik und laden alle ein, ihre diesbezügliche Lieblingsmusik mitzubringen. Und natürlich gute Laune und Energie.

Stockacker – Ritual

Zum Grünen Haus Zunsweier gehört auch ein Stockacker genanntes Ackerstück auf freiem Feld, das bislang weitgehend brach lag und das einer gemeinschaftsfördernden zukünftigen Verwendung zugeführt werden soll. Raven wird ein zeremonielles Ritual im Stile früherer Rituale auf dem Orensberg oder dem Maimont durchführen.
Man könnte auch von einer „Taufe“ dieses Grundstückes von Mischa sprechen. Wie alle nemetischen Rituale wird auch dieses erlebnisorientiert, gemeinschaftlich, humorvoll und doch ernsthaft, „verrückt“ und „abgefahren“ durchgeführt werden (wenn die Teilnehmer sich darauf einlassen können).
Bringt Erde zu diesem Ritual mit (nicht viel, es reicht eine Tüte), von einem Ort, dessen Energie ihr zum Stockacker tragen wollt. Und was euch so einfällt, was zeremoniell passen könnte. Feuerholz zum Beispiel. Weihrauch. Neuer Wein. Zwiebelkuchen.

Sauna – Massage
Im Grünen Haus Zunsweier befindet sich noch keine Sauna (in Zustand, der sich sicherlich noch ändern wird und von den Bewohnern angestrebt wird). Von daher haben wir für Samstag einen gemeinsamen Wellness – Tag in einer öffentlichen Sauna vorgesehen, ergänzt durch einen gemeinsamen Massageabend. Der Massageabend allerdings findet in Zunsweier statt.
Es ist sinnvoll, wenn alle Menschen, die an dieser Veranstaltung teilnehmen wollen, sich entsprechend für Sauna und Massage ausrüsten.
(Wärme Therme Sauna Plantschen Bad)

Teilpersönlichkeitenanalyse
Raven entwickelte in Zusammenarbeit mit Winnie und Gisela – Katharina eine Methode zur Selbstanalyse und zur Handhabung innerer und äußerer Kommunikation. Sie basiert darauf, dass eine menschliche Person so gut wie immer aus verschiedenen Persönlichkeitsanteilen besteht, die vollkommen unterschiedlich sein können (Wer sind wir und wie viele?). Teilweise stellen sie die Anpassung an äußere Umstände dar (Beruf, Familie, Liebe etc.), teilweise repräsentieren sie verschiedene Anlagen, Energien und Wesensaspekte der betreffenden Person. In dieser seminarischen Veranstaltung werden die Teilnehmer selbst die Differenziertheit der eigenen Persönlichkeit erforschen und in eine begrenzte Anzahl von Teilpersönlichkeiten strukturieren. Es werden Erfahrungsberichte zu dieser Methode dargestellt. Und natürlich unterstützen sich alle Teilnehmer gegenseitig in diesem Werk, dessen Ergebnisse jeder für sich mit nach Hause nehmen kann.
Wenn Ihr an dieser Veranstaltung teilnehmen wollt, so bringt bitte einen Schreibblock (DIN A 4) und Schreibzeug mit, sowie Figuren und Bilder, mit denen ihr euch auf die eine oder andere Weise identifiziert. Das ist so gemeint, wie es geschrieben ist. Erfahrungsgemäß besitzt jeder Mensch persönliche Gegenstände symbolischer Art, die ihn für sich selbst repräsentieren. Wenn ihr diese Dinge mitbringt, so erleichtert ihr euch selbst das Werk.
Fragen zu dieser Veranstaltung im Voraus werden gerne beantwortet, schreibt an
Raven[at]nemetien.org

Es wird darüber hinaus weitere Angebote geben, deren Zeitpunkt noch bekannt gegeben wird:

- Meditation mit Mischa
- Wu Shu im Tung Jen Chuan – Stil („Kung Fu“)
- Kreative Kommunikation in Kreisform
- Nemetischer Atavismus
- Gesprächskreise zu den Themen Liebe, Arbeit, Freundschaft, Gemeinschaft
- Waldspaziergang
- Filmabend (gemeinsam einen Film sehen und dann über ihn sprechen)
- Und was sonst noch so kommt

Wir werden hier in der NHZ - und ggfs. auch per Mail (an Interessenten, die gemailt haben) -weitere Einzelheiten noch bekanntgeben.

Für persönliche Rückfragen empfehlen wir einen kurzen Telefonanruf bei Mischa:
0781/9902777

Noch eine kurze Vorankündigung für Samhain

31.10.-2.10.2008
Das ist das Ahnenfest, steht für Versöhnung und Heilung, und beinhaltet Abschied und Ehrung von Altem, Samen setzen für Neues. Doch dazu wird noch ein eigener Artikel erscheinen.

Raven

Für die

Gruppe Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein (KUNaO)

Montag, 8. September 2008

Satsang bei Muni (Inserat)

Mittwoch, 20. August 2008

Kommentar erbeten: Nemetische Gastfreundschaft

Folgende Idee wurde von Mischa (Grünes Haus Zunsweier) entwickelt.

Willkommen in Nemetien!
Die nemetischen Häuser gewähren jedem bekennenden Nemeter Aufnahme und Unterbringung im Rahmen der nemetischen Gastfreundschaft. Sie verstehen sich als freie nemetische Gasthäuser.
Die nemetischen Häuser bilden Konsens über den Rahmen der nemetischen Gastfreundschaft (z.B. drei Tage satt, warm und trocken) und bekunden, sich grundsätzlich daran zu halten (außer in begründeten Ausnahmefällen).
Es erfolgt von beiden Seiten (Gastgeber wie Gast) eine Wertschätzungsbescheinigung in einem geeigneten Web – Thing (z.B. ein Forum im Internet).

Für diese Idee werden Kommentare und Anregungen erbeten.

Symbolentwurf für die nemetischen Gasthäuser:

Mittwoch, 13. August 2008

Sommercamp 2008 in Bad Niederbronn - Was war wichtig?

In der Nachcampwoche haben wir uns im kleinen Kreis darüber ausgetauscht, was uns am Camp wichtig war und fanden das sehr fruchtbar. Daher würden wir gerne als „geistige Abschlußrunde“ zusammentragen, was uns jeweils bewegt hat. Wir freuen uns auf die Beantwortung folgender Fragen:
  • Welche persönlichen Erlebnisse werden für mich in Erinnerung bleiben?
  • Was habe ich für mich vom Camp mit nach Hause genommen?
Aus den Antworten wird (wenn gewünscht anonym) ein Reader zusammengestellt, welcher in der Nemetischen Heimatzeitung (http://nhz.nemetien.org) als Artikel veröffentlicht und als Textfile an alle Interessierten verschickt werden wird.

Gruppe „Konkrete Utopie Nemetien am Oberrhein“ (KUNaO)

ausgeführt durch raven

P.S.: Da ich derzeit noch nicht über eine vollständige Liste der Campteilnehmer 2008 und ihrer Mailadressen verfüge, versende ich diesen Text an den großen Nemetien-Verteiler mit der Bitte, ihn ggfs. an alle bekannten Sommercamp – Besucher 2008 weiterzuleiten. Diese Bitte ergeht vor allem an die Mitorganisatoren des Camps. Adressaten, die nicht auf dem Sommercamp 2008 zu Gast waren, bitte ich um Nachsicht.

P.P.S.: In diesem Zusammenhang möchte ich an die unmittelbar kommenden Veranstaltungen im Grünen Haus Zunsweier erinnern:

- Männertag im Hier und Jetzt (Sa, 16.8.2008)

- Sommerfest „Freiwilligkeit – Stille – Gemeinschaft“ (So, 17.8.2008)

- ganzheitlich-tantrische Bauwoche ( 22.8. – 31.8.2008)

Nähere Informationen zu allen genannten Veranstaltungen unter der URL: http://nhz.twoday.net/stories/5066897/

Nemetische Heimatzeitung

Nicht Heimat suchen, sondern Heimat schaffen! --- „Es geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“ (Ernst Bloch)

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Meine Kommentare

Danke der Nachfrage
Nein, ich bin nicht offline, habe derzeit leider nur...
nemetico - 27. Nov, 10:20
verbreiten
Nun, die "Freunde Syriens" sind nicht allmächtig. Dass...
nemetico - 29. Feb, 13:39
Danke für den Link!
Hochinteressant. Nur: warum denn löschen? Verbreiten!
nemetico - 27. Feb, 04:26
US-gesteuerte NGOs
Die Existenz dieser US-gesteuerten NGOs ist auch mir...
nemetico - 31. Dez, 16:55
Genau das meine ich
Von einem Schmusekurs mit den USA habe ich nicht gesprochen,...
nemetico - 30. Dez, 23:15

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