Bebel - Charles Fourier. 5.Teil. Die Entdeckung der Gesetze der Attraktion der menschlichen Triebe
Daß er, Fourier, dieses Mittel für das Glück der Menschheit entdeckte, ist nach ihm reiner Zufall. Es hätte jeder Andere vor ihm und namentlich die Philosophen, die sich seit mehr als 2500 Jahren bemühten, das Welträthsel zu lösen und das menschliche Glück zu suchen, es auch entdecken können. Sie haben aber immer nur damit sich begnügt, das Bestehende zu loben und haben jede Neuerung, wenn sie ihren Lehren gefährlich oder bedenklich schien, bekämpft und verfolgt. Darum sind auch die 400.000 Bände, die sie ihm zufolge im Laufe der Zeiten in den Bibliotheken, vollgepfropft mit ihren Theorien, aufgestapelt haben, von sehr zweifelhaftem Werth. Um so heftiger bekämpfen sie aber jede Neuerung, die, wie die seine, alle diese Werke über den Haufen wirft und sie nahezu werthlos macht. Diese Philosophen, unter welchen er, wie er wiederholt hervorhebt, die Moralisten, die Metaphysiker, die Politiker und die Oekonomisten _ausschließlich_ verstanden wissen will, weil sie ihm als Vertreter der unsicheren Wissenschaften (»sciences incertaines«) gelten, haben sich deshalb auch gegen ihn verschworen, seine Lehren nicht zur Geltung kommen zu lassen; sie treten ihm überall in den Weg und suchen die Besprechung, selbst die bloße Erwähnung seiner Schriften zu hintertreiben. Gegen sie richtet sich daher sein ganz besonderer Zorn, und er überschüttet sie mit seinem Witz, seiner Satyre und seinem Haß.
Daß, einmal ganz abgesehen von der Frage der Ausführbarkeit seines Systems, seine Theorien, wie sich zeigen wird, im letzten Grunde darauf hinaus laufen, die bestehende Gesellschaft aufzuheben, und daß also das Klasseninteresse der Besitzenden und Herrschenden diese zwingt, seinen Ideen naturgemäß feindlich zu sein, sieht er trotz des außerordentlichen Scharfsinns, der ihm bei der Entwicklung seiner Ideen eigen ist, nicht ein. Er giebt sich allerdings die größte Mühe, die verschiedenen Klassen und Interessen auszusöhnen. Nicht nur sollen alle Regierungen, ohne Rücksicht auf das ihnen zu Grunde liegende politische System, bestehen bleiben, er läßt sogar noch eine große Zahl neuer Staaten und Reiche in den bis jetzt von den Wilden und Barbaren bewohnten Ländern und Erdtheilen sich bilden, wenn erst der ganze Erdball sein System angenommen haben wird, was nach Gründung der ersten Versuchsphalanx -- die Phalanx ist die Genossenschaft, in der sich sein System vollzieht[1] -- nur wenige Jahre dauern wird. Denn die Vortheile, die sein phalansteres System der Menschheit bietet, sind so in die Augen springende, so zur Nachahmung hinreißende, daß, nachdem die Neugierigen von allen Enden des Erdballs sich von den großartigen Vortheilen und Annehmlichkeiten dieses Systems durch den Besuch der Versuchsphalanx überzeugten, sie die größte Eile haben werden, desselben Glückes theilhaftig zu werden.
[Fußnote 1: Phalanx ist der Name einer von Philipp II. von Macedonien in seinem Heere eingeführten Schlachtordnung; die Phalanx war ein dichtgeschlossener, keilförmig geformter, mit Speeren bewaffneter Truppenkörper, der mit seiner Spitze in den Feind eindrang und ihn auseinander sprengte. Der Name für sein System ist also von Fourier nicht übel gewählt.]
Daß, einmal ganz abgesehen von der Frage der Ausführbarkeit seines Systems, seine Theorien, wie sich zeigen wird, im letzten Grunde darauf hinaus laufen, die bestehende Gesellschaft aufzuheben, und daß also das Klasseninteresse der Besitzenden und Herrschenden diese zwingt, seinen Ideen naturgemäß feindlich zu sein, sieht er trotz des außerordentlichen Scharfsinns, der ihm bei der Entwicklung seiner Ideen eigen ist, nicht ein. Er giebt sich allerdings die größte Mühe, die verschiedenen Klassen und Interessen auszusöhnen. Nicht nur sollen alle Regierungen, ohne Rücksicht auf das ihnen zu Grunde liegende politische System, bestehen bleiben, er läßt sogar noch eine große Zahl neuer Staaten und Reiche in den bis jetzt von den Wilden und Barbaren bewohnten Ländern und Erdtheilen sich bilden, wenn erst der ganze Erdball sein System angenommen haben wird, was nach Gründung der ersten Versuchsphalanx -- die Phalanx ist die Genossenschaft, in der sich sein System vollzieht[1] -- nur wenige Jahre dauern wird. Denn die Vortheile, die sein phalansteres System der Menschheit bietet, sind so in die Augen springende, so zur Nachahmung hinreißende, daß, nachdem die Neugierigen von allen Enden des Erdballs sich von den großartigen Vortheilen und Annehmlichkeiten dieses Systems durch den Besuch der Versuchsphalanx überzeugten, sie die größte Eile haben werden, desselben Glückes theilhaftig zu werden.
[Fußnote 1: Phalanx ist der Name einer von Philipp II. von Macedonien in seinem Heere eingeführten Schlachtordnung; die Phalanx war ein dichtgeschlossener, keilförmig geformter, mit Speeren bewaffneter Truppenkörper, der mit seiner Spitze in den Feind eindrang und ihn auseinander sprengte. Der Name für sein System ist also von Fourier nicht übel gewählt.]
nemetico - 13. Jan, 22:59
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